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Roze Özmen in den Kreisvorstand der FDP Paderborn gewählt

Frau Roze Özmen ist am 10. März 2014 bei einer Versammlung der FDP Paderborn zur stellvertretenden Kreisvorsitzenden mit 48 von 53 Stimmen gewählt worden. Roze Özmen wohnt in der Stadt Delbrück und arbeitet seit einigen Jahren als Ratsfrau. Wir von der Föderation Suryoye Deutschland (HSA) wünschen Roze alles Gute für die Zukunft.

Hier ist die Rede von Roze Özmen die Sie als Kandidatin für den Posten des stellvertretenden Kreisvorsitzenden gehalten hat.


Sehr geehrter Herr Landrat, liebe Parteikolleginnen und Kollegen,

Ich heiße Roze Özmen. Bin 42 Jahre alt, verheiratet und eine sehr stolze Mutter von drei Kindern: Jacqueline, Joseph und Jonas. Jacqueline ist 18, Joseph 16 und Jonas 14 Jahre alt. Die zwei älteren sind bereits in der Oberstufe und bereiten sich auf Ihr Abitur vor, Jacqueline in der Qualifikationsphase, Joseph in der Einführungsphase. Jonas ist noch in SekI.

Ich kam mit meiner Familie im Sommer 1986 nach Deutschland, auch wenn es mir wie gestern vorkommt, sind fast 28 Jahre vergangen...Zwischenzeitlich habe ich zwar die deutsche Staatsbürgerschaft erlangt, in meinem Herzen bin ich aber eine Aramäerin. Ich stamme aus dem früheren Mesopotamien. Wir sind die ersten Anhänger Jesu gewesen und sprechen immer noch aramäisch als Muttersprache und sind Syrisch-Orthodox.

Ich kam mit 15 Jahren nach Deutschland, in der Türkei wurde ich bereits in die 10. Klasse versetzt. Dort macht man das Abitur nach 11 Schuljahren, so stand ich quasi 1 Jahr vor meinem Abitur, als wir nach Deutschland umzogen. Die Intoleranz des Islam uns Christen gegenüber war einer der Hauptgründe, warum wir auswanderten

Es war nicht leicht, eine so lange Schullaufbahn hinter sich zu lassen und eine ganz neue in Deutschland zu beginnen. Meinen Eltern war die Bildung sehr wichtig. So haben wir wirklich alle Möglichkeiten ausgenutzt, an viele Türen geklopft um schnell Deutsch lernen zu können. Aufgrund unserer Hartnäckigkeit wurden wir in Auffangklassen aufgenommen, die eigens für die Spätaussiedler eingerichtet waren. Nach zwei Schuljahren in diesen Auffangklassen wechselte ich 1988 in die Oberstufe des Antonianum Gymnasiums in Geseke. Dank der mentalen Unterstützung durch meine Familie und Freunde sowie aus den Institutionen habe ich mein Abitur planmäßig 1991 geschafft.

Ich muss immer wieder den Kopf schütteln, wenn hier von Chancenungleichheit gesprochen wird. In Deutschland gibt es viele Mittel und Wege, eine gute Schullaufbahn einzuschlagen, wenn man selber dazu bereit ist. Was nützen mir all die Chancen, wenn ich nicht danach greife…

Nach meinem Abitur habe ich eine betriebswirtschaftliche duale Ausbildung bei der -damals Nixdorf jetzt Siemens AG- absolviert und arbeite da nach wie vor im Bereich der Finance and Controlling. Nach der Geburt meiner Kinder habe ich mir eine Auszeit von 6 Jahren gegönnt. Es war mir wichtig, für meine Kinder da zu sein, Ihre rasante Entwicklung in den ersten Lebensmonaten und Jahren aktiv zu erleben..

Nach meiner Baby-Pause bin ich mit einer halben stelle in meine alte Abteilung zurückgekehrt und bin für Finanzthemen der Siemens Ausbildung Deutschlandweit tätig. Seitdem laufe ich von einem Termin

zum anderen um für meine Kinder und Familie da zu sein aber auch für meine Gemeinde und nicht zuletzt für mein staatenloses Volk..

Durch meine Ehrenämter hatte ich viel Kontakt mit den Kommunalpolitikern. So wurde die Idee geboren, auch politisch zu werden. Für mich sind Freiheit, liberales Ideengut und Toleranz sehr wichtig. Die liberale Politik ist für mich eine Herzensangelegenheit, weil ich die Unterdrückung und die Intoleranz selber erlebt habe.

Nun mein Werdegang als FDP-Politikerin in Schnelldurchlauf

  • Seit 2009 Ratsfrau der Stadt Delbrück
  • Mitglied in
  • Schul- und Kulturausschuss
  • Rechnungsprüfungsausschuss und Sozialausschuss
  • Sprecherin des AK Integration der Gemeindekonferenz Delbrück
  • Mitglied im Beirat für Integration im Komm. Integrationszentrum PDB

Einige meiner Ehrenämter sind

  • Vorstandsmitglied der HSA und der Syr-Orth Frauengemeinschaft Delbrück 

Ich kandidiere für den stellvertretenden Posten des Kreisvorsitzenden. Mir ist bewusst, dass diese Aufgabe nicht nur vielseitig und interessant ist, sondern auch Zeit aufwendig und bestimmte Eigenschaften erforderlich sind. Was macht einen guten Vorstand aus? Verschiedene Charaktere, breites Fachwissen, ein gesunder Ehrgeiz, gute Stressfestigkeit. Ich bin mir sicher, dass ich den Vorstand mit meiner Basisarbeit als Ratsfrau der Stadt Delbrück, meinem kulturellen Hintergrund aber auch mit meinen Erfahrungen als berufstätige Mutter mit vielfältigen Ehrenämtern gut erweitern kann. Nicht zuletzt auch aus dem Hintergrund der demographischen Wandel, der Fachkräftemangel und der Zuwanderungspolitik..Ich fühle mich dieser Herausforderung auf jeden Fall gewachsen und bitte Sie um Ihre Stimme. Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit und stehe für eventuelle Fragen gerne zur Verfügung .



         

    

 

 

Geschrieben von: HSA am 13.03.2014





  

Föderation Suryoye Deutschland - HSA